Hallo ihr Lieben,
bestimmt seit ihr auch am Überlegen, ob ihr bei einem Schüleraustausch teilnehmen sollt oder nicht - sonst wäre ihr sicherlich nicht hier gelandet.
In diesem Blogpost möchte ich euch von meinen Erfahrungen erzählen und euch den ein oder anderen Tipp geben.
Im Jahr 2012 wurde uns der Schüleraustausch mit Montenegro vorgestellt und ich war sofort begeistert. 10 Tage direkt am Meer, reisen, neue Leute.. Hört sich doch super an? Meine Mutter war ebenfalls begeistert, hatte natürlich aber auch Bedenken. Was, wenn es mir da nicht gefällt? Ich Heimweh bekomme? Ich schlecht behandelt werde? Wir haben viel darüber geredet und schließlich gemeinsam die Anmeldung ausgefüllt.
2016 habe ich an meinem zweiten Schüleraustausch in Spanien teilgenommen und auch dieser war unvergesslich schön und ich bin dankbar, an diesen zwei Austauschen teilgenommen zu haben.
Ich weiß (beispielsweise auch von Freunden) dass das nicht immer so einfach bei Eltern ist wie bei mir zu Hause. Deshalb habe ich euch einige Tipps aufgelistet, wie ihr eure Eltern überzeugen könnt, an einem Schüleraustausch teilzunehmen:
- Wie oft hat man die Chance für sowas? Macht euren Eltern klar, dass sie euch so eine fantastische Chance nehmen würden, wenn ihr sie nicht ergreifen dürft.
- No Risk - No Fun! Selbst aus Fehltritten lernt man - wenn alles anders kommt und die ganze Aktion nach hinten losgeht lernt ihr trotzdem daraus. Aber man hat es wenigstens versucht.
- Ihr habt finanzielle Probleme das zu bezahlen? Versucht euch mit euren Eltern zu einigen, ihr könnt einen Teil (oder gar alles) selbst bezahlen, auf Weihnachtsgeschenke verzichten, im schlimmsten Fall auch Unterstützung von der Schule bekommen. Ihr werdet nie wieder die Chance haben, so ''billig'' irgendwo zu leben, da ihr euch ja austauscht und kein Geld usw. für die Unterkunft zahlen müsst.
- Ihr wollt niemanden bei euch aufnehmen - für ein weiteres Familienmitglied kochen, schauen dass sie kein Heimweh kommt, Zimmer für sie richten, so nett wie möglich zu sein; das war auch der einzige Kritikpunkt meiner Mutter. Und wisst ihr was? Sie fand die Zeit, in der meine Gastschülerin bei uns lebte, eine wunderschöne Zeit. Die ganzen Sorgen waren umsonst, denn sie hat sich sehr wohl bei uns gefühlt und wenn sie die Chance hat (zeitlich und finanziell) kommt sie auf jeden Fall wieder zu uns und wollen durch ganz Deutschland reisen.
- Wahrscheinlich das beste Argument, ihr lernt die Sprache, bildet euch also weiter - learning by doing. Ganz einfach. Ich war nur eine einzige Woche in Spanien und ich glaube es selbst nicht, aber ich bin viel sicherer beim sprechen geworden und meine Motivation zum Spanisch lernen ist gestiegen. Wenn sich die Möglichkeit noch vor meinem Abi ergibt, werde ich wieder für ein paar Tage in eine spanische Gastfamilie gehen.
- Interkulturelle Toleranz - ihr lernt was fürs Leben. Wie isst die Familie? Was machen sie in ihrer Freizeit? Wie leben sie mit ihrer Gemeinde und ihrer Familie? Wie anders sind die? Ich selbst habe 10 Tage bei einer muslimischen Familie verbracht. Heute weiß ich, dass es absolut keinen Grund für Vorurteile gibt. Diese Menschen haben mich von Anfang an mit offenen Armen empfangen und ich sehe sie heute noch als meine zweite Familie (war sie auch nochmal besuchen). Seid neugierig, fragt nach! Dafür ist so ein Austausch doch da. Ein Beispiel: ich habe früher nie verstanden warum Muslimas Kopftücher tragen, ich dachte immer dass es eine Art Zwang ist. Meine Austauschschülerin und ich haben viel geredet, vor allem über unsere Religion und Kultur. Sie möchten später auch ein Kopftuch tragen, und das ist auch in Ordnung.
- Ihr lernt neue Leute kennen - das ist nicht nur ein Wunsch sondern eine klare Tatsache. Macht euch gar keinen Kopf darüber, ob ihr jemanden kennenlernt oder nicht, denn das passiert von ganz allein! Meine Gastschülerin aus Montenegro ist eine meiner besten Freundinnen geworden und wir haben die letzten drei Jahre über regelmäßig voneinander gehört. Und selbst wenn er mit der Austauschschülerin nicht so super klappt (wie bei mir in Spanien) ist das halb so wild; da sind genug andere Leute mit denen man sprechen und Spaß haben kann.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich mit die schönste Zeit meines Lebens bei den Austauschen hatte und ich so dankbar bin, dass meine Mama mir das ermöglicht hat. Ich würde jederzeit wieder bei einem Austausch teilnehmen.
Bei Fragen dürft ihr mir gerne schreiben,
eure Alica :*
Links: Eiscafé am Strand mit meiner Austauschschülerin, Mitte: schöne Orte der Welt entdecken, Rechts: einmalige Sonnenuntergang in verschiedenen Ländern sehen